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9.Arabische Kulturwochen 2012
Vom 10. – 30. April 2012 fanden die Kulturwochen Mittlerer Osten in Hamburg statt. Veranstalter waren Dr. Atef Botros, Dr. Detlef Görrig, Dr. Mohammed Khalifa, Hanna Lehming und Martina Severin-Kaiser. Auf- und Umbrüche in der Arabischen Welt waren in vollem Gang als das Team der Kulturwochen im Frühjahr 2011 mit den Planungen für eine neue Veranstaltungsreihe begann. Dass diesmal nicht einfach die Begegnung mit einer anderen Kultur auf dem Programm stehen konnte, das verstand sich somit von selbst. Zu sehr hielten die unerwarteten Entwicklungen zwischen Tunesien und dem Jemen die Welt in Atem, zu aufregend war es, die Bevölkerung dieser Staaten plötzlich als mutige und selbstbewusste Akteure zu erleben, zu interessant, was an Kulturproduktion vom Motto auf Protestplakaten bis hin zu neuen Filmen scheinbar wie aus dem Nichts entstanden war. Diesen Entwicklungen wollten die Kulturwochen Raum geben, sie vorstellen, präsentieren, fragen, diskutieren und dabei besonders Menschen zu Wort kommen lassen, die an den Umwälzungen direkt oder indirekt beteiligt oder von ihnen betroffen waren: Menschen aus dem mittelöstlichen Raum, die als Referentinnen und Referenten nach Hamburg kamen wie auch Migrantinnen und Migranten, die die Ereignisse in ihren Herkunftsländern mit Erregung, Freude und Sorge verfolgten. Gegenstand des Projekts waren 28 öffentliche Veranstaltungen zu Kultur, Religion und Politik des Mittleren Ostens, davon fünfzehn Filmvorführungen, Filmgespräche und Familienangebote. Im Rahmen der „Kulturwochen Mittlerer Osten in Hamburg 2012“ bot das Kommunale Kino Metropolis ein eigenes Programm mit z. T. brandneuen Filmen aus dem Mittleren Osten und Gespräche mit Filmemachern an. Mit Podien, Workshops und Vortragsveranstaltungen gingen die „Kulturwochen“ folgenden Fragestellungen nach:
Ziel der diesjährigen Kulturwochen war laut Konzeptentwurf „die Förderung interkultureller Kompetenz und Verständigung durch vielfältige und umfassende Auseinandersetzung mit dem mittelöstlichen Raum, seiner Kultur, Gesellschaft und Religion“. Außerdem wollte die Veranstaltungsreihe durch „Organisation und Inszenierung interkultureller Dialoge zur entwicklungspolitischen Bildung der Hamburger Öffentlichkeit“ beitragen. Dass dies im Blick auf die Kulturwochen 2012 voll umfänglich gelang, ist in erster Linie den Menschen des Mittleren Ostens selbst zu danken. Ihr mutiger Aufbruch, ihre phantasievolle Artikulation in unterschiedlichsten Medien und kulturellen Formen hat die hierzulande bislang vorherrschenden Bilder gründlich irritiert und forderte zu einer viel intensiveren und genaueren Beschäftigung mit der Region heraus.
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- Details
- Geschrieben von A.Malek Belhadj
- Kategorie: Historie