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11.Arabische Kulturwochen 2015Die 11. Arabischen Kulturwochen fanden vom 9. Mai – 30. Juni 2015 die 11. Arabischen Kulturwochen statt. Die bunte Veranstaltungsreihe stand diesmal unter dem Motto „Migration und Integration und Vielfalt“. Aus einer Zusammenarbeit zwischen der Universität Hamburg, Gusour „ Bridges for Culure Exchange“ und Institutionen wie der Nordkirche, der Landeszentrale für politische Bildung und verschiedenen deutsch/ arabischen Vereinen, Kirchen und Moscheen wurde dieses Projekt aufgebaut. Es wurden Podiumsdiskussionen, Vorträge, interkulturelle Kochworkshops, Fotoausstellungen und vieles mehr organisiert.Die vielseitigen Veranstaltungen sollten zum Nachdenken anregen, Brücken zwischen der deutschen und der arabischen Kultur bauen und Präventionsarbeit gegen radikale Gedanken leisten, so Dr. Mohammed Khalifa von der Universität Hamburg / Asien-Afrika-Institut l Abteilung für Geschichte und Kultur des Vorderen Orients. Die Arabische Kulturwoche bietet einen Raum für ein Zusammenkommen diverser unterschiedlicher Kulturen und Traditionen. Wir hoffen so, ein Stück weit mit den weit verbreiteten gegenseitigen Klischees aufzuräumen.
Hier finden Sie den Flyer zu den Arabischen Kulturwochen 2015!
Komplette Berichterstattung.PDF Grußwort des Bundespräsidenten a. D. „Die arabische Welt ist im Umbruch. Es gibt positive Entwicklungen, die uns Hoffnung machen, wenn wir nach Tunesien oder Marokko schauen. Es gibt andere, die uns Sorgen machen, vor allem wenn wir nach Syrien blicken. Könnte es einen besseren Augenblick für Arabische Kulturwochen geben? Die Kulturwochen bieten die großartige Chance, ungewöhnliche Einblicke zu bekommen, Kontakte zu knüpfen, sich mit anderen auszutauschen. Am Ende wächst dabei die Erkenntnis, wie vielfältig die arabische Welt ist, wie vielfältig die deutsche Gesellschaft ist und vor allem wie bereichernd diese Vielfalt für uns alle ist.“ Christian Wulff Bundespräsident a. D.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Arabischen Kulturwochen, zum 11. Mal finden jetzt die Arabischen Kulturwochen statt, und wie immer bildet das Programm die Vielfalt des nah- und mittelöstlichen Kulturraums ab. Die traurigen Ereignisse insbesondere in Syrien und im Irak bringen es mit
Ihre Kirsten Fehrs Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der evangelisch-lutherischen Nordkirche 1 Eröffnung der 11. Kulturwoche und Fotoausstellung: „Integration und Vielfalt. Erinnerung und Gegenwart“ Im Mai und im Juni fanden unter der Leitung von Dr. Mohammed Khalifa von der Universität Hamburg die 11. Arabischen Kulturwochen statt. Die bunte Veranstaltungsreihe stand diesmal unter dem Motto „Migration und Integration und Vielfalt“. Die 11. Arabische Kulturwoche wurde zusammen mit einer Fotoausstellung in der Universität Bremen eröffnet. Begleitet wurde diese Veranstaltung mit Musik und Reden. Es wurde ein Einblick gegeben in die Perspektive und das Erleben junger Flüchtlinge. Rund 40 Kinder und junge Erwachsene haben fotografisch dokumentiert, was sie auf der Flucht aus der Heimat mitgenommen haben und was sie mit der Stadt Hamburg verbindet. Geschaffen wurde ein Raum des gegenseitigen Verständnisses und der Aufarbeitung. Die Flüchtlingskinder hatten die Möglichkeit sich emotional mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. 2 Algerischer Kulturtag
Um Algerien zu entdecken hat das Deutsch-Algerische Kulturzentrum e.V., anlässlich der arabischen Kulturwochen in Hamburg alle interessierten eingeladen, die algerische Kultur besser kennenzulernen. Algerien ist das erste Mal bei den arabischen Kulturwochen dabei. Das Programm war vielfältig und beinhaltete Vorträge, Kultur, Tourismus und algerische Spezialitäten. Neben einer Ausstellung über den Unabhängigkeitskrieg und Kindervorführungen sorgten auch Karkabou-Klänge für eine tolle Stimmung. Botschafter Nor-Eddine Aouam erinnerte in seiner Ansprache an die vielen Algerier, die nach dem Fall der Mauer auf die Straße rannten, um mit dem deutschen Volk zu feiern. Das Programm wurde vom Deutsch-Algerischen Kulturzentrum e.V. organisiert.
Die arabische Schrift ist bekannt als eine der schönsten der Welt, aber auch als eine der kompliziertesten. Es gibt viele verschiedene Arten das Arabische zuschreiben und viele sind eine Herausforderung. In Moscheen oder auch in vielen historisch islamischen Orten sieht man oft die arabische Schrift. Wenn wir in Zusammenhang mit der arabischen Sprache von Kalligrafie sprechen, sollten wir genauer von „Islamische Kalligraphie“ sprechen, denn der Islam hat diese Schreibkunst stark ausgeprägt. Man findet selten eine Kultur, die so eine enge Verbindung zwischen Religion, Sprache und Schrift hat. Die arabische Kalligraphie und die Kunst des Schreibens sind allen Interessierten von Lahsen Azougaye nahe gebracht worden. Lahsen Azougaye wurde in Rabat/Marokko geboren. Er studierte in Paris an der Universität Vincennes Psychoanalyse und Kunst. Nach seinem Studium zog er nach Deutschland und machte sich selbstständig. Seit 1983 ist er in den Bereichen Orientalische Stuckatur, Arabische Kalligraphie und weiteren Bereichen freischaffender Künstler. Um an dem Workshop teilnehmen zu können, musste man die arabische Schrift beherrschen. Die Teilnehmer waren sehr gespannt und motiviert eine Einführung in die arabische Kalligraphie zu bekommen. Neben der Theorie gab es auch den praktischen Teil, bei dem die Teilnehmer besonders interessiert waren und dabei die verschiedenen Werkzeuge und Schriftarten ausprobieren durften. Mehr über Lahsen Azougaye finden Sie auf seiner Homepage: 4 Moscheeführungen Einer der wichtigsten Orte der Muslime für den Gottesdienst ist die Moschee. Ein Ort, der auch als sozialer Treffpunkt gilt. Sie wird auch für Vorträge genutzt oder für den Koran Unterricht. Auch Gruppen haben die Möglichkeit Besprechungen abzuhalten. Mit der Moscheeführung wurde allen interessierten einen Einblick in das religiöse Leben der Muslime geboten. In ruhiger Atmosphäre wurde den Zuschauern von dem jeweiligen Imam das Innenleben der Moschee gezeigt und die religiösen Rituale näher gebracht. Außerdem wurde erklärt über welche Themen in den Predigten gesprochen wird. Im Anschluss fand eine Diskussion mit dem Imam statt, bei dem die Teilnehmer ihre Fragen stellten oder sich zu bestimmten Themen äußerten. Zu den besuchten Moscheen gehörten die Imam Ali Moschee,die Al-Nour Moschee, die Assahaba Moschee und die Centrum-Moschee in Hamburg. 4Dr. Hassan Eid Mediziner und Vorstandsvorsitzneder 5 Syrischer Tag Um ein umfassendes Bild von Syrien zu vermitteln, als die Medien es meist tun, hat die freie syrische Gemeinde in Hamburg ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt. Ein ganzen Tag lang beschäftigten wir uns mit dem Land Syrien in all seiner Vielfalt. Zusätzlich gab es mehrere Vorträge und eine Diskussionsrunde über die aktuellen politischen Vorgänge. Zum Programm gehörten eine Live-Kunstperformance, ein Kurzfilm, live-Musik und kulinarische Köstlichkeiten. Der „Syrische Tag“ am Samstag, 16.Mai bot eine hervorragende Möglichkeit, einen Einblick in dieses vielfältige und facettenreiche Land zu gewinnen. Schon zur Begrüßung wurden die Besucher mit syrischer Musik, Videos und Fotos empfangen und konnten beim Vorbeigehen am vorbereiteten Buffet die Gastfreundschaft der Syrer spüren. Für jeden Besucher gab es original orientalischen Kaffee. Zu Beginn der Veranstaltung wurden herzliche Willkommensworte gesprochen. Als erstes wurde über die aktuelle Lage in Syrien gesprochen. Es wurde einen Überblick über die schreckliche Situation des Krieges gegeben, der nicht eigentlich ein Bürgerkrieg, sondern ein Krieg des Regimes von Baschar Al-Assad gegen die syrische Bevölkerung sei. Aber erwähnt wurde auch die Reichhaltigkeit der syrischen Kultur, die wir als Gäste im Laufe des Tages in vielfältiger Weise erleben konnten. Der Kontrast zwischen diesem wunderbaren Land mit einer Jahrtausende alten Kultur und den Schrecken und Zerstörungen des Krieges seit der Zerschlagung des friedlichen Aufstands vom März 2011, – dieser Gegensatz war während des ganzen Tages zu spüren und konnte von den Besuchern lebhaft miterlebt werden. Es folgten zwei Kurzfilme: zum einen „A day and button“ von Azza Hamwi . Dieser zeigte (z.T.gefilmt mit versteckter Kamera) einen Tag inDamaskus, - zuerst im scheinbar normalen Alltagim Zentrum und dann in von den Aufständischen kontrollierten Bezirken am Stadtrand. Der zweite Film begleitete eine Hilfsaktion der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft, bei der medizinische und andereHilfsgüter aus Hamburg und Elmshorn mit Entschlossenheit und Mut über die Türkei nach Syrien gebracht wurden. Nach einer Stärkung am Buffet mit köstlichen arabischen Spezialitäten - und Gelegenheiten zum Gespräch – erfreute die Gäste der Auftritt der „Oriental Band“. Vier Musiker verschiedener arabischer Länder spielten wunderbare arabische Musik. Bei manchen Liedern sangen und klatschten viele aus dem Publikum mit. Anschließend kam die Sängerin Martina Schlüsener dazu und begeisterte die Zuhörer mit einem arabischen und einem
Die Künstlerin Razzan Sabbagh
Anschließend wurde ein bewegender Vortrag über „Die Zerstörung des syrischen Kulturerbes“ gehalten. Vermittelt wurde ein lebendiges Bild des syrischen Kulturerbes und seiner Bedeutung nicht nur für den Orient sondern für die gesamte Menschheitsgeschichte. Das Ziel war und ist es, ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass die Zerstörung von Kulturgütern gleichzeitig eine Zerstörung der Kulturidentität bedeutet, - denn die z.T. 5000 Jahre alten Stätten in Aleppos Altstadt, in Damaskus und vielen anderen Plätzen des Landes sind identitätsstiftende Orte. An Hand von Fotos der historischen Bauten vor dem Krieg und nach ihrer Bombardierung verdeutlichte er das erschreckende Ausmaß der Zerstörungen. Die Zuschauer reagierten mit großer Anteilnahme und Betroffenheit. Aufgezeigt wurden jedoch auch Perspektiven, wie z.B. der Vorschlag, einen Appell an die UN zu richten, der den Krieg in Syrien - nicht nur gegen die Menschen, sondern auch gegen Kulturgüter - als Kriegsverbrechen ahndet. Des Weiteren war der Wunsch die Einberufung einer internationalen Konferenz, die sich schon jetzt mit Fragen des Wiederaufbaus beschäftigt, als auch die Gründung eines Vereines mit diesem Ziel. Nach diesen ernsten Themen sorgte die Versteigerung des Gemäldes von Razzan Sabbagh für eine willkommene Auflockerung. Es kam nach lebhaften Geboten ein Betrag von 455,- € zusammen, der der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft zu Gute kommen wird. Als nächstes wurde über die aktuelle politische Situation in Syrien gesprochen. Beschrieben wurde in drastischen Zahlen, dass die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht sei, 2/3 der Ärzte ins Ausland geflohen und die Hälfte der Kinder nicht zur Schule gehen könne. Es wurde betont, dass in früheren Zeiten Menschen aller Religionen friedlich miteinander gelebt haben. Die Syrer hätten lange viel Geduld mit dem Assad-Regime gehabt. Als Baschar Al-Assad an die Macht kam, gab es in der Bevölkerung wie auch im Ausland Hoffnung, er würde Veränderungen einleiten. Diese wurden allerdings bitter enttäuscht. Seit kurzem bestehen jedoch gewisse Hoffnungen, dass sich mit dem neuen König in Saudi-Arabien das Kräfteverhältnis im Nahen Osten wandeln könnte. Ziel sollte sein, Druck auf Assad auszuüben, um ihn zum Abdanken zu bewegen. Diese Version ist die einer
Im letzten Vortrag wurde in anschaulicher Weise über die kulturelle Vielfalt in Syrien gesprochen. Auch wenn die Mehrheit arabisch sei und dem sunnitischen Islam angehöre, trage jeder Syrer eine multikulturelle Vielfalt in sich. Diese verkümmere in Krisenzeiten durch die Unterdrückung der Bevölkerung infolge mafiöser Clanstrukturen. Ziel müsste sein, den Dialog zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften und Ethnien wiederaufzunehmen bzw. zu intensivieren. Zum Abschluss dieses reichhaltigen Tages wurde das Gedicht „Das Land Syrien“ in arabischer Sprache vorgetragen, welches in anschaulichen Bildern die schwierige Realität erfasste. Für uns, denen der arabische Kulturraum bisher eher fremd war, erschien dieser Tag wie eine wunderbare und lehrreiche Reise mit herzlicher und kompetenter Begleitung.
6 Politische Kultur- und Ideengeschichte arabisch-islamischer Gesellschaften Der Vortrag vermittelte vor dem Hintergrund vor allem der jüngsten dramatischen Ereignisse im Nahen Osten einen Einblick in die kulturellen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Gesellschaften dieser Region. Die Darlegungen sollten helfen, die überaus komplexen Entwicklungen von den Prozessen der Re-Islamisierung der Die Oriental Band und Dr. Mohammed Khalifa letzten Jahrzehnte über In einem Seminarraum der Hamburger Volkshochschule versammelten sich am frühen Abend des 20. Mai um die 30 Interessierte vor einer Leinwand, um dem aus Erlangen Den Einstieg in die komplexe Thematik schuf Kamil durch die grobe Einteilung dreier historischer Ordnungen, welche die islamische Gesellschaft bis zur heutigen Zeit durchlaufen habe. Dabei glich dieser rasende Gang durch knapp 1400 Jahre einer Erzählung, die über Webcam und Beamer nicht nur Wissen, sondern auch Kamils eigene Faszination an der Vielfältigkeit und Tiefe des 'Unbekannten' teilen wollte. Gerade diese Faszination begeisterte die Zuschauer. Sie gingen nicht nur mit neuem Wissen aus der Veranstaltung, sondern auch mit dem Bewusstsein, wie viel mehr es zu erfahren gibt über die geschichtliche Entwicklung unserer Nachbarregion.
7 Tunesischer Abend An diesem Abend wurde Einblick in die Kultur, Politik und Wirtschaft von Tunesien gegeben. Organisiert wurde der Abend in Zusammenarbeit mit der tunesischen Gemeinde in Hamburg und den tunesischen Konsulat Hamburgs. Man konnte Tunesien nicht nur geistig kennenlernen sondern auch musikalisch und kulinarisch. Der Freitagabend des 22.Mai stand ganz im Zeichen eines einzigen arabischen Landes: Tunesien. Dass das geografischTunesischer Kulturtag
verhältnismäßig kleine Land sowohl eine energische und innovative, als auch heimatverbundene und kulturbewusste Bevölkerung beherbergt, das wurde in spätestens an diesem Abend deutlich. Vorträge verschiedener tunesischer Vertreter, musikalische Beiträge und die Ausgabe des traditionellen „Lablabi“, Tee und verschiedensten Süßigkeiten, trugen zu einem Einblick in die Kultur und die gegenwärtige (Aufbruch-) stimmung in dem nordafrikanischen Land bei. In entspannter Atmosphärefanden Tunesier und Deutsche, Ägypter und Marokkaner Raum und Zeit zum Austausch und
Das Publikum im Vorlesungsraum der Universität Hamburg 8 Gelebte Integration
8 Theaterstück der Arruwad Arruwad Schule Hamburg Ein bunter Nachmittag gestaltet in Kooperation mit der Arruwad Schule in Hamburg, die Kindern die arabische Sprache und Kultur näher brachte. Im Programm dabei waren kleine Theaterstücke und deutsch-arabische Gedichte, die die Kinder der Arruwad Schule gemeinsam geprobt haben. Daneben gab es ein Buffet und Musik. Die Kinder der Arruwad Schule
9 Fußballturnier- Arabischer Pokal Schon zum zweiten Mal richtete sich das Mustapha Zitouni Sportzentrum vom Deutsch-Algerischen Kulturzentrum Hamburg an alle begeisterten Fußballer und Fußballerinnen, und organisierte den Hamburger Arabic Cup. Dabei sollten die Fußballteams, die verschiedenen arabische Länder vertreten und gegeneinander spielen. Begleitet wurde das Turnier mit kulinarischen und musikalischen Anreizen.
Im letzten Jahr hat das Mustapha Zitouni Sportzentrum vom Deutsch-Algerischen Kulturzentrum e.V. Hamburg zum ersten Mal den Hamburger Arabic Cup durchgeführt und geht jetzt den Schritt zum Traditionsturnier. Die 3. Auflage wird im Winter in der Halle stattfinden. Wir freuen uns euch alle wieder zu sehen und sind jetzt schon auf den zukünftigen Sieger gespannt. www.dzd -zentrum.de 10 Christen im Nahen Osten Der Nahe Osten gilt als Wiege des Christentums und seit mehr als 1400 Jahren leben dort Muslime und Christen zusammen. Vor allem in Ägypten sind die Christen tief verwurzelt. Oft wurde das Verhältnis der beiden Religionen strapaziert. Doch wie sieht die Lage der christlichen Minderheit heute aus? Vor welchen Problemen stehen sie und warum wandern immer mehr Christen nach Europa aus? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Prof. Dr. Tharwat Kades, der selbst koptischer Christ und Pastor ist und Theologie und Islamwissenschaft studierte. Dabei beschrieb er auch die Lebenswirklichkeit der Christen. Dr. Tharwat Kades wurde in Mallawi/Ägypten geboren und ist dort in einer christlichen Familie aufgewachsen, seitdem ist Kades von seiner Kindheit an mit dem Miteinander von unterschiedlichen Religionen vertraut: Seine Familie hat koptisch orthodoxe, katholische und evangelische Mitglieder. In der Nachbarschaft lebten auch viele Muslime. 2008 wurde er zum Präsidenten der Koptisch-Evangelischen Kirche in Ägypten (Nilsynode).
11 „Gestern Arabellion, heute ‚Daeishesierung‘?“ Einige Gedanken zum IS-Zeitalter mit anschließender Diskussion Dr. Behnam Said, Islamwissenschaftler, Politikwissenschaftler und Buchautor hielt ein Vortrag zu den historischen Hintergründen und neusten Entwicklungen des islamischen
- IS-Miliz, al-Qaida und die deutschen Brigaden" von Said wurde sehr bekannt und war die erste deutschsprachige Monographie zum damals neu ausgerufenen "Islamischen Staat" sowie die Darstellung des Syrienkonfliktes. Zum Ende des Vortrages wurde eine Diskussion mit der Fragestellung: „Wie islamisch ist der Islamische Staat?“ angeregt. Beteiligt haben sich auch das Publikum. 12 „Das friedliche Miteinander im Islam“ In dem Vortrag von Mahmoud Ahmed ging es um die Frage des Respekts der kulturellen und sozialen Vielfalt. Dabei wurden besonders die Werte und die Rechte im Islam näher erläutert. Auch im Thema der Bekämpfung von Extremismus hat sich Mahmoud Ahmed beschäftigt.
13 „süchtig nach Jihad“ Film Vorführung Der Germanistikstudent Hubertus Koch begleitete einen Syrer in seine Heimat. In einem Film über ein Flüchtlingslager dokumentiert er das Ausmaß der Katastrophe – und sein Verständnis von „Jihad“. Hubertus Koch ist freiberuflicher Filmemacher mit Sitz in Köln und produziert sowohl unabhängig als auch im Auftrag Magazinbeiträge, Kurz- und Langdokumentationen für Internet und Fernsehen. Der Debütfilm von Hubertus Koch. Ohne Auftraggeber und eigenfinanziert begleitet Koch den Münchner Hilfsaktivisten und gebürtigen Syrer Mahmoud Dahi im Frühjahr 2014 in dessen Heimat. Entstehen sollte eine Dokumentation über das Engagement der Familie sowie die Hilfstransporte des 53-Jährigen Deutsch-Syrers für das Flüchtlingslager Bab Al Salameh im Norden Syriens. Dort angekommen erschlagen den damals 24-Jährigen die Gegebenheiten. Nach 10 Tagen in Syrien entschließt er nach der Rückkehr, seine eigenen Erfahrungen im Film zu verarbeiten und so eine teils verwirrte, aber umso wütendere Anklage an die gleichgültige Gesellschaft in Deutschland und seine Generation Y zu formulieren. Anschließend dieser Film Vorstellung stellte sich der Produzent Hubertus Koch dem Publikum Fragen und Antwort zur Verfügung. Hier geht es zu dem Film: 14 Vortrag – „Arabische Identität“ Prof. Dr. Karam Khella Prof. Dr. Karam Khella, Historiker, Philosoph, Wissenschaftstheoretiker und Sozialpädagoge gab uns in diesem Vortrag eine Einführung auf die Vor- und Frühgeschichte Arabiens, auf die Urgesellschaft, das arabisch-islamische Weltreich, den Aufstieg und Niedergang des Kalifats, den orientalischen Feudalismus und auf die Bindung moderner, souveräner arabischer Staaten und auf die gegenwärtigen arabischen Gesellschaften und ihre aktuellen Probleme.
15 „Kulturen im Dialog: Arabische Dichtung und Musik“ Unter dem Motto "Kulturen im Dialog" wird im Rahmen der Arabischen Kulturwochen 2015 arabische Dichtung und Musik dargeboten. Schirmherr der Veranstaltung ist Dr. Mohammed Khalifa, Dozent an der Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg. In der Zentralbibliothek wurde ein ganz besonderes Abendprogramm präsentiert. In einem wechselnden Vortrag wurden arabische Gedichte im muttersprachlichem Original sowie in der deutschen Übersetzung vorgetragen, stimmungsvoll begleitet von den Musikern der Shibly Band. Die Lyrik und die Musik griffen hierbei wunderschön ineinander und vermittelten einen authentischen Eindruck der reichen arabischen Kultur.
16 Eröffnung Plakatausstellung „Willkommen Vielfalt – Wir brauchen uns!“ Um das Zusammengehörigkeitsgefühl in Buxtehude zu stärken, haben sich die Einwohner zusammengetan und eine Plakatausstellung erstellt. Dabei lautete das Motto „Wir sprechen viele Sprachen, sind kulturell vielfältig – und überzeugt davon, dass das eine Stärke ist!“ Eröffnet wurde es durch einen Vortrag von Frau Tamara Baryschew. Es gab bunte, kreative Plakate, die zeigten wie Toleranz und kulturelles Miteinander aussehen. Die Plakataustellung „Willkommen Vielfalt – Wir brauchen uns!“ wurde vom Beirat des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz“ der Bundeszentrale für politische Bildung als Best-Practice-Beispiel auserwählt.
17 „Interkulturelle Kompetenzen als Türöffner für die arabische Welt“
18 Ahwaz Kulturtag Al Ahwaz ist eine ursprünglich arabische Region im Iran. Zu unserem Kulturtag zur Al Ahwaz gab es einen Vortrag zu dessen kulturellen politischen Lage und das Leben der Menschen dort. Um die kulturelle Vielfalt von Al Ahwaz besser kennenlernen zu können wurde der Tag von Speisen und Getränken und traditioneller Musik begleitet.
19 Bildung und gelebte Integration EBDAA CREATIVE Gemeinsam mit der EBDAA Schule, die Kindern die arabische Sprache und Kultur näher bringt, haben wir ein vielfältigen Nachmittag gestaltet. Kinder der EBDAA Schule haben Theaterstücke und Gedichte auf arabisch vorgetragen. Außerdem gab es einen orientalisches Buffet und arabische Musik. Was ist Ebdaa? Ebdaa (Creative) ist ein führendes Bildungszentrum in Hamburg, dessen Fokus vor allem auf der Vermittlung der arabischen Sprache und der arabischen Kultur an die Kinder liegt, die tiefere Einblicke in die Sprache und die Kultur ihrer Eltern gewinnen sollten. Zweck des Vereins ist die Förderung der Jugendhilfe, Bildung und Erziehung sowie der Völkerverständigung.
20 Ägyptischer Kochkurs Mit dem Küchenchef Dr. Mohamed Khalifa, Dozent für Arabistik und Orientalistik an der Universität Hamburg, wurde ein mehr gängiges typisch arabisches Menü gekocht. Dabei wurde arabische Musik gehört und zum Nachtisch ein Vortrag über orientalische Kultur. Dr. Mohamed Khalifa berichtete selbst auch über seine Heimat.
21 Eröffnung der Fotoausstellung: „Integration und Vielfalt. Erinnerung und Gegenwart“ In Blankenese Rund 40 Kinder und junge Erwachsene haben fotografisch dokumentiert, was sie auf der Flucht aus der Heimat mitgenommen haben und was sie mit der Stadt Hamburg verbindet. Geschaffen wurde ein Raum des gegenseitigen Verständnisses und der Aufarbeitung. Die
Fr. Dr. Sameh Dridi Ausgestellt wurde diese Fotoausstellung in der Blankeneser Kirche und wurde musikalisch begleitet. 22 Interkulturelle Kompetenzen für die arabische Welt In dieser Veranstaltung wurden einem die Möglichkeit gegeben die religiösen und kulturellen Gegebenheiten sowie die geopolitischen Besonderheiten der arabischen Länder näher kennenzulernen. Es wurde ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen gegeben. Anschließend folgte eine Einführung in die arabische Mimik und Gestik. Es wurde gezeigt, wie kommunikativ, modern und lebendig das Sprechen ohne Worte in einem arabischen Land sein kann und wie es alle Grenzen überschreitet. Die Bedeutung interkultureller Kompetenz als „Qualifikation“ zur erfolgreichen Kommunikation mit Menschen aus anderen Kulturkreisen rückt immer mehr in unser Bewusstsein. Um Missverständnisse, „Fettnäpfchen“ oder gar Beleidigungen zu vermeiden, so die Leiterin der zweitägigen Veranstaltung, Fr. Dr. Sameh Dridi, seien vier Gedankenschritte zu vollziehen: Jede Beschäftigung mit anderen Kulturen setzt voraus, sich zuerst mit seiner eigenen Kultur/Geschichte/Wertvorstellungen zu beschäftigen. Wieso glaube ich das, was ich glaube? Wieso bewerte ich meine Handlungen als „richtig“, wieso mein Verhalten als „höflich“, und warum empfinde ich das Gegenteil als schlecht? Im zweiten Schritt gelte es dann, nach Wissen über die andere Kultur zu streben. Hier: was heißt eigentlich „arabisch“? Ist es gleichbedeutend mit „islamisch“? Über welche Länder sprechen wir, wenn wir über „die arabische Welt“ urteilen? Und was ist einem Araber beim Gespräch wichtig, was gilt hingegen als unhöflich? Dass es Unterschiede gibt in den verschiedenen Wertvorstellungen, das ist kein Beinbruch! Wichtig ist nur, dass wir diese Unterschiede anerkennen und schließlich dazu bereit sind, uns für die Dauer der Verhandlung, des Gesprächs oder der Diskussion in die andere Person hineinversetzen.
23 Hamburger Ramadan Pavillon Um mehr über die islamische Tradition des Ramadan zu erfahren, hat der islamische Bund Hamburg Sie zu einem gemeinsamen Ramadan Fest eingeladen. Die Gäste hatten die Gelegenheit, zahlreiche Informations-und Ausstellungszelte, sowie ein vielfältiges Bühnenprogramm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und künstlerischen Darbietungen zu erleben. Die Veranstaltung war gut besucht und es herrschte eine schöne und angenehme Atmosphäre. Es war schön zu sehen, dass auch viele nicht-
Eingang des Hamburger Ramadan Pavillons
Atmosphäre lädt die Zeltstadt zu Begegnung, Gäste des Ramadan Pavillons - Fastenbrechen erhöhten Toleranzverständnis und zum Abbau von Vorurteilen ein. Es soll hiermit ein dauerhaftes Projekt begründet werden, welches sich jedes Jahr wiederholt und zu einer festen Einrichtung im Hamburger Interkulturellen Dialog wird.
Kalligraphie-Ecke – Lahsen Azougaye Dr. Mohammed Khalifa mit Gästen und der Ein kleinen Einblick von dem Hamburger Ramadan Pavillon 2015 gibt Ihnen dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=dMTDAnJb7s8 Mehr Informationen über das Hamburger Ramadan Pavillon finden Sie auf der Homepage: http://www.hamburgerramadanpavillon.de/
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- Details
- Geschrieben von A.Malek Belhadj
- Kategorie: Historie