فن الهيب هوب كثقافة المقاومة خلال وبعد "الربيع العربي"
Hip Hop als Widerstandskultur während und nach dem "Arabischen Frühling"
Samstag 15.12.2018, 18:00 Uhr
Café Knallhart, Von Melle Park 9, Campus der Universität Hamburg
Referent: Igor Johannsen, Islamwissenschaftler
Ausgehend von einer Betrachtung der kulturellen Praktiken des Hip Hop, wie sie Ende der 1970er in den USA entstanden, kann an einer Reihe von Beispielen aus dem arabischen Raum gezeigt werden, wie bestimmte Aspekte dieser Praktiken (rappen, taggen, samplen) übernommen und neu erfunden werden, um in dem jeweiligen lokalen politischen, ökonomischen und kulturellen nutzbar gemacht zu werden. Hip Hop steht dabei vor allem für die "Stimme der Straße" und als kultureller Ausdruck von politischem Dissens aus einer marginalisierten Position heraus. Hier gilt es jedoch stets zu beachten, diese Formen des politischen Kommentars nicht nur zeitlich und gesellschaftlich, sondern vor allem auch kulturell und diskursiv zu kontextualisieren. Die Dämonisierung von Hip Hop als "Amerikanisierung" und als Gefahr für die kulturelle Authentizität in postkolonialen Kontexten muss hier ebenso kritisch hinterfragt werden wie dessen Romantisierung als authentischer Ausdruck des politischen Willens einer ganzen Generation oder gar als Indiz für die "Demokratisierung" oder "Modernisierung" der Region. Igor Johannsen hat Islamwissenschaften, Geschichte und Politik an der Universität Hamburg studiert und ist momentan wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsnetzwerk “Re-Konfigurationen: Geschichte, Erinnerung und Transformationsprozesse im Nahen Osten und Nordafrika” an der Universität Marburg. Nach dem Vortrag und anschließender Diskussion soll es einen ausklingenden Kneipenabend zu arabischer HipHop – und Elektromusik im Café Knallhart geben, bei Snacks und Getränken.