Flucht vor dem IS, Terror im Namen des Islam
Der Vortrag zu diesem schwierigen und belastenden Thema von Herr Prof. Dr. Mohammed Khalifa widmete sich zunächst einer kurzen Darstellung der vielfältigen Ausprägungen des Islam in verschiedenen Regionen. Weiter warf Dr. Khalifa die Frage auf, was ´Islam´ bedeutet und welche übergeordneten Aussagen und Regeln aus der Schrift – dem Koran selbst und den Hadithen – zu entnehmen seien. Dabei ging Prof. Dr. Mohammed Khalifa () darauf ein, ob und welche Aussagen sich zum Thema Gewalt dort finden. Die Aussage von Herrn Prof. Dr. Mohammed Khalif bezüglich der Handlungsweise des IS / Daesh war eindeutig: Gewalt ist mit nichts zu rechtfertigen. Im Gegenteil, der Koran und die Hadithe rufen zum friedlichen und respektvollen Leben aller Menschen miteinander auf: Muslim sei, wer in Frieden mit sich und der Gesellschaft lebt. Im weiteren Teil des Vortrages ging Herr Prof. Dr. Mohammed Khalifa dann auf die Entstehung der Begriffe ´Islamismus, Fundamentalismus, Dschihadismus´ ein. Dabei wies er darauf hin, dass es das Wort ´Dschihad´ = ´Heiliger Krieg´ so nicht gibt, sondern dass die Bedeutung des Wortes zu den Begriffen ´ sich bemühen´ und ´sich anstrengen´ führe. Es ginge nicht um die Beherrschung anderer, sondern in erster Linie ´um den Kampf gegen das eigene Ego´ - das ´sich selbst beherrschen´. Kampf sei nur erlaubt, wenn man angegriffen wird oder als Erhebung gegen einen Tyrannen. Genauso wenig ginge es im Islam um Missionierung, schon gar nicht um gewaltsame Missionierung, sondern um Aufklärung. Zudem sei es auch nicht zulässig einfach einzelne Koranverse aus dem Zusammenhang herauszunehmen und sie zur Rechtfertigung der eigenen Handlungsweise zu gebrauchen. Nach diesen Ausführungen wandte sich Prof. Dr. Mohammed Khalifa einen Augenblick der Geschichte zu, speziell der Kolonialzeit, in der es leider von europäischer Seite neben vielen positiven Beeinflussungen auch gewalttätige Übergriffe auf die dortige Bevölkerung gegeben hat. Es gibt durchaus Bilder, die denen vom IS / Daesh gleichen. Die willkürliche Grenzziehung durch die Aufteilung der Region des Nahen Ostens zwischen England und Frankreich unter Duldung von Russland trage ebenso einen nicht unerheblichen Anteil an der generellen Konfliktsituation heute. Im Schlussteil des Vortrages ging es um die aktuelle Situation speziell in Syrien, wobei das Publikum recht regen Anteil hieran nahm. Dennoch bleiben viele Fragen über die aktuelle Lage und die Verantwortlichkeiten offen. Was bleibt, ist die Feststellung, dass es keine Rechtfertigung des Terrors aus dem Islam gibt. So verwies Prof. Dr. Mohammed Khalifa am Ende auch noch einmal auf den ´Brief der 120´, in dem dieses klar gestellt wird.